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Wildtier Auffang, Rehabilitation und Freisetzung

Die Naturschutzstation nimmt in seltenen Fällen auch Wildtiere auf, falls es keine besseren Optionen gibt. Wenn sie entweder verletzt sind, es verwaiste Jungtiere sind oder es aus anderen Gründen notwendig ist, die Tiere an einen sicheren Ort fernab von Menschen zu bringen. Wenn Tiere verletzt sind, gibt es natürlich eine Absprache mit dem Veterinäramt, da die Station selbst kein tiermedizinisches Personal beschäftigt. Dann kommen sie in das Rehabilitationsgehege auf der Station bis sie wieder in einer guten Verfassung sind, um frei gelassen zu werden. In anderen Fällen kann es auch zu zu hohem Konfliktpotential zwischen Tier und Mensch kommen, sodass Tiere eingefangen, für einen bestimmten Zeitrahmen in der Station bleiben und dann wieder frei gelassen werden. Voraussetzung für eine Auswilderung ist, dass die Tierart in Berlin einheimisch ist. Gründe dafür waren in der Vergangenheit oft Biber, die sich an künstlichen Gewässern an Bürogebäuden oder Wohnsiedlungen niedergelassen, eine Burg oder Höhle gebaut und die oft aus Ästhetikgründen gepflanzte Vegetation zerstört haben. Die Freilassung wird je nach Tierart angepasst und ist oft auch unterstützt und begleitet von Expert_innen der jeweiligen Tierart.

Im Frühjahr 2022 hatte die Wildtierwacht die Möglichkeit gleich zwei im Winter zuvor eingefangene Biber wieder frei zu lassen. In Kooperation mit dem Biberexperten Manfred Krauß und Dr. Anne Weber vom Leipniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung wurden die Tiere wieder frei gelassen. Mit einer neuen Klebetechnik wurde versucht, den Tieren GPS Tracker an zu kleben, damit man einen besseren Einblick in die Aktivitäten dieser Tiere in von Menschen dominierten Flächen bekommt.
Dieser Aufgabenbereich in dem Wildtiere rehabilitiert und dann wieder frei gelassen werden ist nicht die Hauptaufgabe der Wildtierwacht, gehört aber definitiv dazu, gerade wenn es sich um Tierarten handelt, die international im Anhang VI der FFH-Richtlinien und national auf der Vorwarnliste der Roten Liste stehen.

Weitere Einblicke von dieser Aktion finden Sie hier.